Günther, Friedrich

 

Ministerialdirektor, Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Dresden-A., Hohe Str. 41.

Geb. 22.10. 1880 in Nossen als Sohn eines Prof. am dortigen Seminar; Besuch der Fürstenschule St. Afra in Meißen, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München, Berlin, Genf und Leipzig; nach dem juristischen Vorbereitungsdienst an den Gerichten bzw. Staatsanwaltschaften in Chemnitz, Lommatzsch, Elsterberg, Zittau, Plauen und Dresden als Assessor, Landrichter und Landgerichtsrat tätig; 2.8. 1914-31.12. 1918 Kriegsfreiwilliger beim Husaren-Regiment 19, Zugführer bei Reserve-Kavallerie-Abteilung 53, im Winter 1915 als Leutnant und Kompagnieführer in eine Feldstelle des Reserveinfanterieregiments 242, 1917 Fliegerbeobachter bei der  Feldfliegerabteilung 273, EK I und EK II, Mil.-St. Heinrichs-Med. i.S., Albrechts-Orden II. mit Schwertern, Fliegerbeobachterabzeichen, Verwundetenabzeichen in Schwarz; nach dem Krieg in der völkischen Bewegung aktiv, 1921 Mitglied der Brigade Ehrhardt; 1927 Oberlandes-gerichtsrat; Ende 1930 Eintritt in die NSDAP, 9.3. 1933 stellv. Reichskommissar in Sachsen und stellv. Minister des Innern, 6.5. 1933 Ministerialdirektor und Chef der Sächsischen Staatskanzlei, im Zusammenhang mit dem "Röhm-Putsch" als Gefolgsmann des SA-Obergruppenführers und sächsischen Ministerpräsidenten Manfred v. Killinger verhaftet, August 1934 entlassen, Kampf um Rehabilitierung.

 

 

[BArch Berlin, BDC, OPG v. Killinger; Sächs. HStA, NS-Gauverlag, Textarchiv, Akte Nr. 39 (G 562); Akten der Reichskanzlei. Regierung Hitler 1933-38. Teil I: 1933/34, Bd. 2, Boppard 1983, S. 1378f.; Führerlexikon, S. 159; Stockhorst, S. 168.]